Dienstag, 19. Juni 2018

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Eine gute Einführung in ein Thema vermindert durch Vermittlung einer Art "Gestaltwahrnehmung" den subjektiv empfundenen Detailreichtum eines Stoffgebiets. Visuelle "Gestaltwahrnehmung" ereignet sich weitgehend automatisch. D.h. die übergroße Mehrzahl an Menschen nimmt eine vorübergehende Person nicht als Summe von Nase, Ohren, Mund, Augen, Haar 1, Haar 2, Haar 3, linkes Bein, rechtes Bein, usw., wahr. Automatisch wird diese als Einheit empfunden. Auf theoretischem Gebiet ist das Auffinden von "Gestalt", d.h. das Erkennen des "großen Ganzen", allerdings mit bewusstem Aufwand verbunden. Zudem ist dieser Vorgang, verglichen mit "autokorrelativen" Vorgängen der Wahrnehmung, auch flexibler und reversibel. Der rote Faden, den wir bei der theoretischen Auseinandersetzung mit einem Thema überdeutlich zu empfinden vermeinen, kann sich schließlich als Luftschloss erweisen.

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