Bruce Charlton erwähnte den Mythos, dass sich im Menschen ein Genius findet, den man als alternative Motive zu den im Menschen vorkommenden Alltagsmotiven interpretieren könne. Folgt man diesen Gedanken, könnte man auch behaupten, dass der Genius jedes Einzelmenschen ein individuelles Gepräge aufweist. Auf den Wissensdurst bezogen gibt es zum einen wohl nicht wenige Menschen, die kaum ein ernsthaftes Wissensbedürfnis verspüren, d.h. kein Bedürfnis, keinen Willen und keine Absicht empfinden, unter Einsatz von Zeit, Aufmerksamkeit, Gedanken und Ressourcen nach gewissen Wahrheiten ausdauernd zu suchen. Unter den übrigen Menschen, die solch ein ernsthaftes Wissensbedürfnis in unterschiedlichen Ausprägungsgraden bewusst erleben, lässt der individuelle Genius jeweils andere Fragen als besonders interessant und wertvoll, anderes Wissen, andere Erkenntnisse als besonders suchenswert empfinden. Die Annahme einer absoluten Unterschiedlichkeit liegt dennoch fern. Auch bei unterschiedlichen Genien werden sich öfters gewisse Überschneidungen und Übereinstimmungen zeigen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen