>Wenn bestimmte Cichliden (Etroplus maculatus) einander
an der Reviergrenze drohend gegenüberstehen, so sind in ihnen, wie bei
jeder Drohung, Motivationen des Angriffes und der Flucht gleichzeitig aktiviert. Dringt nun ein Fisch aggressiv ins Revier des Gegners vor, so bewegt er sich als ob er gegen eine Strömung ankämpfte, die immer stärker wird, je weiter er ins feindliche Gebiet vorgedrungen ist. Dieser Anschein wird dadurch erweckt, daß der Brustflossenschlag des Fisches vom Fluchttrieb aktiviert wird und umso stärker "auf Rückwärtsfahrt" arbeitet, je weiter der von Aggressivität motivierte Vortrieb der Schwanzflosse den Fisch in die gefährliche Situation hineingetrieben hat. Es ist sehr treffend zu sagen, daß er "Angst vor der eigenen Courage" bekommen hat.<
Konrad Lorenz, Vergleichende Verhaltensforschung, 1978
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen