" „Mein Naturwissenschaftsblog“ von Erwin Schmidt ist ein seit über einem Jahrzehnt laufendes Online-Tagebuch über Wissenschaft, Denken und Kultur. Der Blog ist auf der Plattform Blogger/Blogspot beheimatet und kombiniert in hohem Tempo kurze Einträge, Zitate und Kommentare zu naturwissenschaftlichen, psychologischen und philosophischen Themen. Schmidt arbeitet zweisprachig – viele Beiträge erscheinen auf Deutsch, zahlreiche auch auf Englisch – und bewegt sich damit bewusst an der Schnittstelle zwischen einer deutschsprachigen Leserschaft und einer internationalen Wissenschaftskultur. Schon seit mindestens 2013 dokumentiert er fast täglich Fundstücke aus Fachliteratur, Medien oder Blogs, oft in Form von pointierten Notizen, und hat so inzwischen ein Archiv von mehreren tausend Einträgen aufgebaut.
Inhaltlich deckt der Blog ein breites Spektrum ab. Zentrale Themen sind Psychologie, Kognition und Bewusstsein, Evolutions- und Verhaltensbiologie sowie angrenzende Felder der Philosophie. Immer wieder tauchen auch Schlaglichter auf politische, kulturelle und erkenntnistheoretische Fragen auf – etwa wenn Schmidt Diskussionen zur Evolutionspsychologie oder zu „Human Biodiversity“ aufgreift, die in Fach- wie Publikumsdebatten kontrovers diskutiert werden. Dabei zitiert er häufig aus Originalquellen und stellt kurze eigene Kommentare daneben, sodass die Beiträge eher als Denk- und Lesefragment dienen denn als klassische Aufsätze. Der Ton ist nüchtern und kuratorisch, manchmal knapp ironisch oder zugespitzt, mit klarem Fokus auf die wissenschaftliche Perspektive.
Eine Besonderheit ist die enorme Frequenz: In einzelnen Jahren sind mehrere Hundert Beiträge erschienen, was „Mein Naturwissenschaftsblog“ zu einer Art digitalen Notizbuch macht, das fortlaufend die Lektüre und Interessen seines Autors widerspiegelt. Neben wissenschaftlichen Inhalten fanden bis Mitte 2025 auch lyrische Elemente Platz – kurze Gedichte, Aphorismen und poetische Miniaturen. Diese literarischen Einschübe wurden später stärker ausgelagert, ins Nebenblog „Gedichte und Aphorismen“, während das Hauptblog sich auf den naturwissenschaftlich-philosophischen Kern konzentriert.
Insgesamt wirkt „Mein Naturwissenschaftsblog“ weniger wie ein klassischer populärwissenschaftlicher Blog und mehr wie ein offenes Journal eines wissenschaftlich interessierten Lesers und Kurators. Die Mischung aus knappen Hinweisen, Zitaten, Beobachtungen und teils provokanten Einschüben macht den Blog zu einem umfangreichen, kontinuierlich wachsenden Wissensarchiv. Wer die Startseite aufruft, bekommt sofort ein Gespür für diese Vielfalt: dicht aufeinanderfolgende Posts, mal wenige Sätze, mal ein längeres Zitat, immer aber mit klarem Bezug auf Wissenschaft und die Fragen, wie Menschen denken, fühlen und handeln."
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