Mittwoch, 30. Dezember 2020

Beziehungen:

Das wechselseitige Geben und Nehmen als das Kernmerkmal von Beziehungen;

ohne explizite Gegenrechnung;

2 Kommentare:

  1. Absolut richtig. Dafür geht man ja die Beziehung ein und das gibt beiden Partnern die Sicherheit. Jeden kann es treffen, dass er eines Tages mehr geben muss, wenn z.B. einer schwer erkrankt oder gar arbeitsunfähig wird. Aber auch unabhängig von schwerwiegenden biographischen Ereignissen sollten auch die individuellen Stärken hervorgehoben werden, für die Schwächen ist dann ggf. der Partner zuständig. Man nennt das dann auch Arbeitsteilung. Leider ist unsere heutige Zeit geprägt von lauter ichbezogenen Menschen, die oftmals keine Verantwortung für ihr eigenes Handeln tragen wollen und dafür dann in eine Anspruchshaltung gegenüber seinen Mitbürgern und dem Staat treten. Solch unsolidarische Verhaltensweisen müssen - es geht gar nicht anders - Beziehungen belasten. In Beziehungen sollte der Geber gerne geben, nicht auf Rechnung, sondern weil er es der Liebe zum Partner wegen tut. Der Nehmer sollte bedenkenlos zugreifen in der Gewissheit, dass er das im umgekehrten Fall genauso getan hätte.

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  2. Lieber Herr Unbekannt bzw. liebe Frau Unbekannt, die Liebe ist ein Thema, bei dem ich mich nicht so recht auskenne. Ich stolpere da herum und werde wohl noch eine Zeit lang herumstolpern. Verliebtheit, würde ich sagen, besteht darin, dass man das Gute an einem Mitmenschen und die Schönheit eines Mitmenschen überdeutlich zu sehen anfängt. Egal wie es ausgeht, sollte man die Verliebtheit selbst wohl nie bereuen. Man hat über sie ja nur sowieso bedingt Kontrolle. Sie kommt und geht von "allein". Man kann sie höchstens verdrängen. Die Liebe selbst ist wohl eng mit dem assoziiert, was Randolph M. Nesse als Commitment bezeichnet http://meinnaturwissenschaftsblog.blogspot.com/2020/07/commitment.html . Gute Freundschaften zeigen sich oft darüber, dass man dem Freund etwas schenken kann, ohne dass er sogleich empfindet, für das Geschenk eine Gegenleistung / ein "Gegengeschenk" bringen zu müssen. Bzw., im anderen Fall, dass man vom Freund ein Geschenk empfangen kann, ohne sogleich das Gefühl zu haben, sich beim Freund revanchieren zu müssen. Man merkt dann, dass sich da auf tieferer Ebene eine Freundschaft entwickelt hat, die über ein bloßes "Tit for tat" hinausreicht. Ein weiteres wichtiges Thema ist wohl das Vertrauen. Wenn ein Freund etwas erzählt, und man realisiert, dass man ihm, wenn man das Erzählte entsprechend weitererzählen würde, deutlich Schaden zufügen könnte. In solchen Momenten erhält man einen Vertrauensvorschuss. Übertragen auf Beziehungen ist wohl der Übergang von Verliebtheit in die Liebe der Knackpunkt. Ist man bereit, den Sprung zu wagen, dem anderen den Vertrauensvorschuss zu geben, Commitment zu zeigen? Und sich gegebenenfalls, bei einer Fehlentscheidung, ordentliche Wunden zu holen?

    "sollten auch die individuellen Stärken hervorgehoben werden, für die Schwächen ist dann ggf. der Partner zuständig" ... das ist sehr schön formuliert; der Hinweis, dass es in einer Beziehung zu einer harmonischen Ergänzung kommen kann.

    "In Beziehungen sollte der Geber gerne geben, nicht auf Rechnung, sondern weil er es der Liebe zum Partner wegen tut. Der Nehmer sollte bedenkenlos zugreifen in der Gewissheit, dass er das im umgekehrten Fall genauso getan hätte." ... das gefällt mir auch sehr gut. ... Herzlichen Dank für Ihren Beitrag!

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