Mittwoch, 10. Januar 2024

Grenzen des Erkennbaren / Limits of the Knowable:

Der Gedanke:

Ein letzter Rest von Welt und Wirklichkeit, der sich der Beobachtung, auch der durch immer neue und bessere Instrumente verfeinerten Beobachtung, stets entziehen wird.

Übrig bleibt bloß ein inneres Ahnen, dass dieser Rest in den Dingen und auch im Menschen als einem bewusstes Lebewesen implizit vorliegt, wodurch ihm Bedeutung zukommt.

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Manches in dieser Welt wird mit Bedeutung, mit Sinn überstrahlt, scheint für uns Wert zu haben. So der Sternenhimmel in manchen Momenten oder Stunden. Schlüsselfrage hierbei: Wird in solchen Momenten etwas aufgefunden, das objektiv Bedeutung oder Sinn hat? Oder wird hier schlichtweg Bedeutung und Sinn in einen Gegenstand hineininterpretiert, der für sich genommen durch und durch bedeutungslos ist? Ist Bedeutung eine Erfindung oder sind Bedeutung und Sinn in Welt und Wirklichkeit tatsächlich vorhanden? Subjektiv gehen atheistische Weltvorstellungen von einer Sinnerfindung, religiöse Weltvorstellungen von tatsächlich vorhandenem Sinn aus.

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Einen guten Ansatz zu einer Lebenshaltung und Weltanschauung hat hier Freeman Dyson formuliert:
https://meinnaturwissenschaftsblog.blogspot.com/2023/11/thoughts-about-universe-or-how-to-live.html

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Fruchtbare Weltanschauungen sollten als Deutungen von Welt und Wirklichkeit nicht in Widerspruch zu erkannten oder abgesicherten Sachverhalten stehen.

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Moral:

Der Mensch kann sich im Laufe seines Lebens dem Schönen mehr und mehr zuwenden, er kann aber auch immer mehr Gleichgültigkeit gegenüber dem Schönen zeigen. Er kann im Laufe seines Lebens immer ehrlicher werden, er kann sich aber auch mehr und mehr verstellen, kann verlogener werden. Vorübergehend oder längerfristig können jeweils bestimmte Höhenlagen erreicht oder verteidigt werden.

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Wie intelligent oder erkenntnisfähig man ist, ist hochgradig genetisch festgelegt. Es macht also nur bedingt Sinn, sich über die Intelligenzhöhe zu definieren, da man kaum bewusste Entscheidungsmacht darüber hat, diese zu beeinflussen oder zu verändern. "Sei intelligenter!" beinhaltet keine brauchbare oder sinnvolle Aufforderung.

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Aufgaben und Verantwortlichkeiten machen viel von dem aus, wer wir sind. Das tagtägliche Entscheiden für und gegen Handlungen als die wichtigste Verantwortung eines Lebewesens mit Moralsinn.

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The Thought:

A final remnant of world and reality that will always escape observation — even observation refined by ever newer and better instruments.

What remains is merely an inner intimation that this remnant is implicitly present in things and also in the human being as a conscious living creature, thereby conferring meaning upon it.

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Some things in this world are illuminated with meaning, with sense, seeming to hold value for us. So, for example, the starry sky in certain moments or hours. The key question here: in such moments, is something being discovered that has objective meaning or sense? Or is meaning and sense simply being projected into an object that, taken by itself, is thoroughly meaningless? Is meaning an invention, or are meaning and sense genuinely present in world and reality? Subjectively, atheistic worldviews assume an invention of meaning; religious worldviews assume truly existing meaning.

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A good approach to an attitude toward life and worldview has been formulated here by Freeman Dyson:
https://meinnaturwissenschaftsblog.blogspot.com/2023/11/thoughts-about-universe-or-how-to-live.html

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Fruitful worldviews, as interpretations of world and reality, should not contradict established or well-founded facts.

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Morality:

A person can, over the course of life, turn more and more toward beauty, but can also show increasing indifference to beauty. A person can become ever more honest, but can also dissemble more and more, can become more deceitful. For shorter or longer periods, certain higher levels can each be reached or defended.

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How intelligent or capable of insight one is, is largely determined genetically. It therefore makes only limited sense to define oneself by one’s level of intelligence, since one has hardly any conscious decision-making power to influence or change it. “Be more intelligent!” does not contain any useful or meaningful appeal.

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Tasks and responsibilities make up much of who we are. The daily decisions for and against actions are the most important responsibility of a living being endowed with a moral sense.

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