Sonntag, 9. Dezember 2018

Narzissmus:

Wikipedia:

Der Psychiater und Neurowissenschaftler Raphael M. Bonelli kritisiert 2016 die theorielastige Narzissmusdiskussion des 20. Jahrhunderts und plädiert für ein naturwissenschaftliches Narzissmusverständnis unter Berücksichtigung empirischer Forschungsergebnisse. Für sein Modell des Narzissmus beruft er sich auf die neurobiologischen und genetischen Forschungen von Robert Cloninger, insbesondere die „drei Dimensionen des Charakters“ (Self-Directedness, Cooperativeness, Self-Transcendence). Narzissmus ist aus dieser Sicht gekennzeichnet durch den Dreischritt:

  • Selbstidealisierung – im Sinne eines überhöhten Selbstwertgefühls und einer überzogenen Selbsteinschätzung. Der Narzisst hat ein grandioses Verständnis der eigenen Wichtigkeit und glaubt von sich, „besonders“ und einzigartig zu sein.
  • Fremdabwertung – im Sinne einer Verachtung und aktiven Herabsetzung des anderen, das zu einer Kooperationsunfähigkeit führt. Der Narzisst zeigt deswegen eine Gier nach Bewunderung, legt ein Anspruchsdenken an den Tag, ist ausbeuterisch, unwillig zur Empathie, neidisch und arrogant.
  • Selbstimmanenz – als Gegensatz zur Selbsttranszendenz bei Victor Frankl und Robert Cloninger. Der Narzisst kann sich für kein höheres Ideal begeistern außer für sich selbst.

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