Freitag, 2. Februar 2018

Über den Umgang mit der Zeit:

"Dementsprechend haben wir alle unsere Privatmethoden, mit der Zeit umzugehen:
Da sind einmal die Tüchtigen, die ein Arbeitsprogramm aufstellen und mit eiserner Energie durchführen. Was nicht unbedingt dazugehört, wird konsequent auf die Seite geschoben; Vergnügen und sonstige Allotria werden nur rationiert genossen. Zweifellos leisten diese Menschen erstaunlich viel Arbeit; indessen ist es fraglich, ob sie - und insbesondere ihre Familien - damit auch glücklich sind.
Am entgegengesetzten Ende stehen die Augenblicksmenschen. Diese stellen nie ein Programm auf, sondern handeln nach dem augenblicklichen Einfall. So haben sie für den gegenwärtigen Menschen immer Zeit; sie sind verfügbar, wenn man sie ruft; alle Leute haben sie gern. Dafür können sie keine Verabredung einhalten; denn immer wird sie im letzten Augenblick von etwas anderem durchkreuzt. Leicht fangen sie ein Werk an, nie wird es beendet, da inzwischen zehn andere begonnen und verlassen wurden.
Zwischen diesen beiden Extremen stehen wir alle, die wir aus der Menge unserer Aufgaben eine gute Auswahl zu treffen versuchen."

Theodor Bovet


[Auf der einen Seite Personen, bei denen das Planen ins Zwanghafte geht. Das andere Extrem repräsentieren jene, bei denen Spontanität weit eher als hochgradige Desorganisiertheit bezeichnet werden müsste.]

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen