"hoher innerer Antreiber – „Sei perfekt“, „Streng dich an“, „Sei stark“
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starkes Über-Ich (klassisch psychologisch)
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selbstkritisch / selbstfordernd
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leistungsorientiert bis perfektionistisch
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hoher Gewissenhaftigkeits-Anteil (Persönlichkeitspsychologie)
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im Alltag oft schlicht: anspruchsvoll, streng, diszipliniert
Solche Menschen:
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messen sich ständig an einem inneren Soll-Zustand
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haben selten das Gefühl, „fertig“ oder „gut genug“ zu sein
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entspannen schlecht, selbst wenn objektiv nichts ansteht
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genießen Dinge erst nach Leistung – oft nie ganz
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lachen weniger spontan, weil selbst Freizeit „sinnvoll“ sein soll
Nach außen wirken sie oft ruhig, kompetent, kontrolliert. Innen läuft ein Dauer-Kommentar.
Warum sie sich so hohe Ansprüche setze
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Frühe Verknüpfung von Wert und Leistung
Anerkennung kam eher für Können, Vernunft, Reife – weniger fürs bloße Dasein. -
Sicherheit durch Kontrolle
Anspruch gibt Halt. Wenn ich alles richtig mache, passiert nichts Schlimmes. -
Angst vor Stillstand oder Bedeutungslosigkeit
Nicht immer bewusst. Aber „locker lassen“ fühlt sich gefährlich an. -
Identität über Kompetenz
„Ich bin der/die, der es im Griff hat.“
Problem: Wer bin ich, wenn ich einfach nur bin? -
Unbewusste Loyalität
Manche bleiben innerlich streng, weil sie so gelernt haben zu überleben oder Anerkennung zu bekommen. Das Muster fühlt sich „richtig“ an, auch wenn es stark beansprucht.
Hoher innerer Anspruch bringt einen weit.
Aber er ist kein gutes Werkzeug für Freude, Leichtigkeit oder Nähe.
Er kann:
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Lachen als „unnötig“ aussortieren
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Spiel als Zeitverschwendung abwerten
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Erholung nur unter Bedingungen erlauben
-> Ich darf sein, wenn ich genüge.
Der Ausweg ist nicht, den Anspruch abzuschaffen.
Sondern ihn zu relativieren – und ihm bewusst etwas Zweckfreies zur Seite zu stellen."
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