Quelle: https://www.geo.de/geolino/redewendungen/19808-rtkl-redewendung-wie-im-schlaraffenland-leben
Die Menschen im Schlaraffenland leben im Überfluss, sind faul und gefräßig. Hart zu arbeiten gilt als Sünde - stattdessen stehen faulenzen und essen ganz oben auf der täglichen To-Do-Liste.
Der Nürnberger Dichter Hans Sachs beispielsweise beschrieb das Schlaraffenland in seinem gleichnamigen Gedicht im 16. Jahrhundert wie folgt:
"Eine Gegend heißt Schlaraffenland,
den faulen Leuten wohlbekannt;
Das liegt drei Meilen hinter Weihnachten.
Und welche darein will trachten,
der muss sich großer Ding vermessen
und durch ein Berg mit Hirsbrei essen,
der ist wohl dreier Meilen dick.
Alsdann ist er im Augenblick
in demselbigen Schlaraffenland,
da aller Reichtum ist bekannt.
Da hat er Speis und Trank zur Hand;
da sind die Häuser gedeckt mit Fladen,
mit Lebkuchen Tür und Fensterladen.
Um jedes Haus geht rings ein Zaun,
geflochten aus Bratwürsten braun;
vom besten Weine sind die Bronnen,
kommen einem selbst ins Maul geronnen.
An den Tannen hängen süße Krapfen
wie hierzulande die Tannenzapfen;
auf Weidenbäumen Semmeln stehn,
unten Bäche von Milch hergehn;
in diese fallen sie hinab,
dass jedermann zu essen hab."
Zahlreiche Schriftsteller in aller Welt greifen die Idee des Schlaraffenlandes in ihren Erzählungen auf und sogar die Brüder Grimm veröffentlichten im 19. Jahrhundert "Das Märchen vom Schlauraffenland".
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