>Man gewöhne sich daran, über alles, was man gelesen hat, sich Rechenschaft zu geben. Besonders bei schwerer Lektüre genügt das bloße Durchlesen überhaupt nicht, um sich den Inhalt einzuprägen. Man prägt sich alles Gelesene am besten dadurch ein, dass man kurz, womöglich laut, sich selbst oder anderen einen kleinen Vortrag darüber hält.
... auch ein bloßes Referat ohne Hörer ist eine gute Kontrolle darüber, ob man die Sache, über die man spricht, verstanden hat. Selbst der geübte Leser meint oft, etwas verstanden zu haben und merkt erst, wenn er darüber sprechen soll, wie viel er nur "ungefähr", d.h. unvollkommen verstanden hat.
Sehr zu empfehlen ist auch die schriftliche Reproduktion, indem man Gelesenes oder Gehörtes nachher zu Papier bringt.<
Richard Müller-Freienfels
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