Donnerstag, 6. August 2020

A Cybernetic Theory of Psychopathology:

(A C T o P - Persönliche Lesedauer: Etwa 90 Minuten)

Colin DeYoung and Robert F. Krueger

"a cybernetic theory of personality ... defines dysfunction in terms of inability to move toward important goals."

Folgende Gedanken nahm ich mit:

Im Sinne des oben angeführten Zitats bzw. einer kybernetischen Definition von Psychopathologie machen sich psychopathologische Störungen primär über die Unfähigkeit eines Systems oder eines Organismus bemerkbar, sich wichtigen Zielen anzunähern bzw. wichtige Ziele zu erreichen.

Angeführt wird die zölibatäre Lebensweise, die zwar von einer evolutionären Blickwarte aus als "dsyfunktionell" angesehen werden kann, die aber von einem kybernetischen Standpunkt her gesehen nicht notwendigerweise als dysfunktionell kategorisiert werden muss.

Vorübergehend kann sich auch innerhalb eines an sich hochfunktionellen Systems ein hohes Maß an Entropie ergeben.  Eine kybernetische Dysfunktion liegt insbesondere dann vor, wenn das System dauerhaft nicht in der Lage ist, die Entropie zu reduzieren.

Das Erzeugen von neuen charakteristischen Adaptationen ist notwendig, um sich in  einer neuartigen Situation dauerhaft zurechtfinden zu können. Psychopathologisch kann es sein, wenn es nicht zu einer Neubildung von charakteristischen Adaptationen kommt oder wenn infunktionelle charakteristische Adaptationen nicht beseitigt werden. Exploration ist notwendig, damit neue charakteristische Adaptationen entstehen.

Hohe Grade an Neurotizismus sind nahezu immer mit einem gewissen Maß an Psychopathologie assoziiert.

"Psychosis is considered one of the most severe forms of psychopathology, but we would argue that hallucinations and delusions are not, by themselves, sufficient to indicate psychopathology."

... gemäß dem kybernetischen Modell von Psychopathologie beziehen sich die beiden Autoren in ihrem Verständnis von Pathologie primär auf die Unfähigkeit eines Systems, wichtige Ziele zu erreichen. Das Vorliegen von "Störsignalen" oder Ähnlichem wird aber nicht als das Kerncharaktistikum der Psychopathologie angesehen.

"In the absence of cybernetic dysfunction, even psychotic symptoms are not pathological."

"According to our theory, what are typically considered as symptoms or consequences of psychopathology are probably more often contributing causes of psychopathology. People are unable to pursue their goals and develop successful new adaptations because extreme levels of certain traits render the cybernetic system unable and inflexible."

"In the improved clinical approach we envision, diagnosis should proceed using the criterion of cybernetic dysfunction - that is, determination that important goals are unable to be achieved and effective new characteristic adaptations have persistently failed to be developed."

Die Autoren gehen davon aus, dass Interventionen, die auf die Erzeugung von neuen charakteristischen Adaptationen abzielen, oft sinnvoller sind als pharmakologische Interventionen.

"failure of characteristic adaptations to allow successful goal pursuit is the core of our definition of pyschopathology."

Eine Metastudie fand größere Änderungen von Ausprägungen auf der Trait-Ebene bei psychotherapeutischen Interventionen als bei pharmakologischen Interventionen.

Fazit:

Hauptinhalt des Artikels ist schließlich die Schilderung eines kybernetischen Verständnisses von Psychopathologie. Wer sich solch ein Verständnis erarbeiten will, dem sei die Lektüre des Artikels wärmstens empfohlen.

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Kurze Anmerkung:

Dieser Beitrag beinhaltet bloß Stichpunkte. Längerfristig werden diese Beiträge so ausformuliert werden, dass sich ein Lesefluss ergibt.

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