Montag, 23. März 2020

Persönlichkeitsstörung:

Peter Fiedler:

"Mehr noch als die diagnostische Feststellung bei anderen psychischen Störungen (wie bei einer Phobie, Depression oder Schizophrenie) werden durch die Diagnose einer Persönlichkeitsstörung nicht nur einzelne Verhaltens- und Erlebnisepisoden als >störend< bezeichnet. Eine diagnostizierte Persönlichkeitsabweichung bezieht sich immer auf die Person als Ganzes - eben als eine Verallgemeinerung über konkretes Verhalten hinaus."

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"Das Phänomen, dass die den Persönlichkeitsstörungen zugeschriebenen Devianzmuster aus der Eigenperspektive zunächst eher selten als störend, abweichend oder normverletzend erlebt werden und dass sie deshalb als solche bei sich selbst nur schwer als Persönlichkeitsstörungen diagnostizierbar sind, bezeichnet man als >Ich-Synthonie< der Persönlichkeitsstörungen."

"Persönlichkeitsbedingte Interaktionsprobleme werden den Betroffenen selbst also vielfach erst durch Kritik und Rückmeldung anderer transparent. Nicht in jedem Fall werden die Betroffenen akzeptieren, dass die kritisierten Verhaltensmuster unangemessen sind, Regelverstöße darstellen oder Änderungswert besitzen."

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