Montag, 4. Mai 2015

Hypothesentestung und Moralphilosophie:

Analog zur statistischen Hypothesentestung ließen sich moralphilosophische Hypothesen folgenderweise beschreiben:

(A) Null-Hypothese / Unwert-Vermutung / Wertlosigkeitsvermutung

(B) Alternativ-Hypothese / Wert- bzw. Widerwertigkeitsvermutung


Ein Nihilist / ein "Alles-Verneiner" begeht exzessiv beta-Fehler, indem er jede Wert-Vermutung zugunsten einer Wertlosigkeits-Vermutung / einer Vermutung von Wert-Neutralität verwirft.

Demgegenüber begeht der "Alles-Bejaher" exzessiv alpha-Fehler, indem er jede Vermutung von Wertneutralität zugunsten einer Wertvermutung verwirft. So kann es bspw. dazu kommen, dass ein gläubiger Mensch einen Erdbeben, eine Seuche, etc., als eine gerechte Strafe Gottes bejaht. Oder das ein Filmkonsument/Theaterkonsument jeden Film/jedes Theaterstück indiskriminatorisch als wertvoll ansieht.

So gibt es zum einen Menschen, die sich schwer tun, auch wahrhaft Wertvolles als wertvoll zu erkennen, zum anderen solche, die nur ungenügend über das Vermögen verfügen, die Wertlosigkeit von Wertlosem einzusehen.

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